Wer Straßen säht, wird Verkehr ernten und wichtige Wirtschaftsflächen verlieren. Bei uns ist Autoverkehr Selbstzweck statt Mittel zum Zweck. Jeder Wirtschaftsbetrieb versucht Logistikabläufe zu optimieren, um Rohstoffe und Kosten zu sparen. Für unsere Automobilität gilt das nicht. Fläche und Rohstoffe sind begrenzt. Daher müssen wir viel sorgsamer damit umgehen als wir es derzeit tun. Um uns zumindest bilanziell selbst versorgen zu können und einer weiteren Erhitzung unseres Planeten vorzubeugen, brauchen wir alle unseren noch verfügbaren land- und forstwirtchaftlichen Flächen. Stattdessen geht unser Flächenverbrauch jeden Tag ungehemmt weiter. Mit jeder neuen Straße steigt auch der Unterhaltungsbedarf. Schon jetzt sind wir nicht mehr in der Lage unsere Straßen so zu unterhalten, dass unser Straßenbestand eine dauerhaft gleichmäßige Qualität behält. Wenn wir nicht endlich begreifen, dass unser ungehemmt Umweltverbrauch unser Leben, unsere Gesundheit und unseren sozialen Frieden gefährden, dann zerstören wir zumindest grob fahrlässig unsere Lebensgrundlagen. Eigentlich sollte uns doch der Ukrainekrieg wachrütteln. Stattdessen versuchen wir immer noch mit den Lösungen von gestern, die uns in diese missliche Lage gebracht haben, die Probleme von morgen zu lösen. Wir spüren doch alle, dass sich etwas ändern muss. Es ändert sich aber nur etwas, wenn wir uns selbst ändern. Solange wir glauben, wir können immer so weitermachen und die Anderen sollen sich doch ändern, wird nichts passieren. Die Folgen werden dann immer gravierender und Lösungen immer teurer und unwahrscheinlicher. Wir müssen endlich begreifen, dass die gesellschaftliche Freiheit für unser soziales Leben wichtiger als die individuelle Freiheit ist. Die öffentliche Hand macht uns keine Geschenke. Sie gibt unser Geld aus statt es nachhaltig zu investieren. Das funktioniert schon rein ökonomisch nicht, weil es nicht nachhaltig ist.