Wenn der Wald und Holz als CO2-Senke zur Reduktion der Klimaerwärmung dienen sollen, muss die Holznutzung und der Holzzuwachs auf der Fläche zunehmen, und nicht exentisiviert werden, wie dies einige Gruppierungen und Personen öffentlich propagieren.
Dies bedeutet, dass wir eine Intensivierung der nachhaltigen Forstwirtschaft und eine bessere Nutzung der natürlichen Holzzuwachspotentiale brauchen. Wald ist natürlicherweise CO2-neutral. Nur durch eine nachhaltige Nutzung kann der Wald zu einer CO2-Senke werden, weil dann die Zerfallsphase durch stoffliche Nutzung zu einer verlängerten CO2-Speicherung führt, erläutert Matthias Boller, zuständig für den Bereich Forst- und Holzwirtschaft im Landesverband Erneuerbare Energien Rheinland-Pfalz/Saarland (LEE RLP-SL). Er verweist auch darauf, dass die energetische Nutzung von Holz sinnvoll und umweltfreundlich ist, weil bei jeder Holznutzung 20 bis 50% sogenanntes Industrieholz anfällt, das zu großen Teilen nur zur Verbrennung genutzt werden kann. Dieses Holz hat einen geschlossenen CO2-Kreislauf und ersetzt fossile Brennstoffe, die keinen geschlossenen CO2-Kreislauf haben. Zusätzlich brauchen wir dringend eine Bauwende, weil auch hier Holz viele Baustoffe ersetzen kann, die eine negative CO2-Bilanz haben. Mit Holzbau können auch relativ einfach und kostengünstig Neidrigstenergiehäuser gebaut werden, die zusätzlich Energie einsparen. Um diese Potentiale zu nutzen, muss die Zusammenarbeit von Forst- und Holzwirtschaft, Politik und Gesellschaft deutlich verbessert und intensiviert werden. Unserer Gesellschaft ist überhaupt nicht bewusst, welche zentrale Bedeutung der Wald für uns Menschen und den Klimawandel hat, gibt M. Boller zu bedenken. Er fordert viel mehr Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit für die ökologischen Zusammenhänge, da diese viel zu wenig bekannt sind.
Christoph Zeis, Vorsitzender des LEE RLP-SL verweist zudem darauf, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn Biomasse, Biogas und auch die Kraft-Wärme-Kopplung mit eingesetzt werden. Der Glaube alles mit Elektrizität zu lösen, entspreche nicht den natürlichen Energiepotenzialen. Genau wie wir Biodiversität brauchen, brauchen wir auch eine Diversität in der Nutzung von Energiepotentialen.